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Bekannte Wunderburger

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Max Schäfer

 

Seit 1919 wird in der Wunderburg sehr gerne – besonders an Marienfesten und bei Maiandachten – das Lied „Hier vor Deinem Bilde“ gesungen. Die letzte Strophe „Wenn die Seele scheidet“ erklingt bei der Beerdigung der Pfarrangehörigen als Abschluss der Gebete am Grab. Der Verfasser des Liedes ist Max Schäfer (1891 – 1922). Der Lehrer Max Schäfer, geboren am 22.04.1891, verbrachte seine Kindheit und Jugendjahre im elterlichen Anwesen Jägerstr. 1. Nach dem Besuch der Volksschule trat er in die Präparangerschule ein und besuchte anschließend das Lehrerseminar.

1919 schloß er seine Ausbildung ab und kam als Praktikant an die Wunderburgschule. Seine erste und definitive Schulstelle war Oberwarmensteinach im Fichtelgebirge. Nicht immun genug gegen das dortige rauhe Klima und die grimmige Winterkälte, erkrankte der beliebte Erzieher an den für den Lehrberuf wichtigen Sprachorganen. Da keine Besserung eintrat und er seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte, gab er um seine Pensionierung ein. Er zog sich in sein Elternhaus zurück und ertrug seine Krankheit mit großer Geduld.

Er übernahm den Orgeldienst an der Wunderburger Kirche und erteilte, so gut wie er konnte, Musikunterricht. Zeitzeugen von damals bestätigen, dass er ein tiefreligiöser Mann war.  In seiner Leidenszeit, die er mit Ergebung und Gottvertrauen ertrug, verfasste er Text und Melodie seines innigen Marienliedes. Es ist vielen ans Herz gewachsen, die in Leid und Not die „Mutter von der immerwährenden Hilfe“ um ihre Fürbitte anrufen. Am Fest Allerheiligen 1922 starb Max Schäfer im Alter von erst 31 Jahren.

Sein Name steht noch heute auf dem Grabstein der Familie Schäfer, gleich in der Nähe der Aussegnungshalle auf dem Bamberger Friedhof. Sein Lied aber wird weitergetragen – auch schon von manchen Orten außerhalb der Wunderburg – von Generation zu Generation.

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Text des Wunderburger Muttergottes-Lied

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Hier vor deinem Bilde
Wir in Demut steh’n
Gottesmutter milde,
Hör mein kindlich Fleh’n:
„Himmelsmutter, segne mich,
Ich bitte dich: o segne mich,
Mutter, innig bitt‘ ich dich:
O segne, segne mich!“

Blicke auf uns nieder
Wenn Versuchung naht,
Führe du uns wieder
Auf der Tugend Pfad.
„Mutter, o verlaß mich nicht,
Wenn’s Auge bricht, verlaß mich nicht,
Wenn im Tod das Auge bricht,
Verlaß mich, Mutter nicht!“

Macht der Kelch der Leiden
Unser Los auch schwer,
Wandle sie in Freuden
Durch der Liebe Meer.
„Himmelsmutter, segne mich,

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Foto: Thorsten Chalupka

Linker Seitenaltar mit Gnadenbild in der Pfarrkirche Maria Hilf

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