Die Wunderburg
Das Dorf im Herzen Bambergs
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Zuerst wollen wir Ihnen die wohl am häufigsten gestellte Frage beantworten:
Wie kommt dieser Teil Bambergs eigentlich zum Namen „Wunderburg“?
Hier ein kurzer geschichtlicher Rückblick:
Der bischöfliche Forst- und Küchenmeister Friedrich von Rotenstein erhielt 1350 in einer Urkunde die Erlaubnis, im südöstlich vor der Stadt gelegenen Gebiet ein wehrhaftes Haus mit Stadel und Gebäuden zu erbauen „also vestiglichen und kostlichen, das man es heyset die Wunderburg“.
Es handelte sich um eine Anlage, die entweder aufgrund ihres Umfangs oder ihrer baulichen Ausstattung den Zeitgenossen Anlaß zum Erstaunen oder zur Bewunderung gab. Im Hintergrund steht dabei sicherlich die Auffassung, daß eine Burg stets repräsentativ und mächtig in ihrem Aussehen ist.
In diesem größtenteils bewaldeten Gebiet entwickelte sich ein Siedlungskern, von dem bereits hundert Jahre später als Vorstadt die Rede war. Es entstand ein Koppenhof, also ein bischöfliches Gestüt. Um 1500 wurde erstmals eine Kapelle der Hl. Magdalena erwähnt. Auf dieses Patrozinium, das im Kirchenkalender am 22. Juli gefeiert wird, geht bis heute die Wunderburger Kirchweih zurück, die in jedem Jahr am dritten Wochenende im Juli vom Bürgerverein veranstaltet wird.
Bis heute bewahrt sich die Wunderburg einen eigenen, dörflich geprägten Charakter in Bamberg. Im 19. Jahrhundert dehnte sich die Stadt in das Gärtnerland östlich der Regnitz aus. Mit der Eisenbahn kam ein neues, stadtbildprägendes Verkehrsmittel hinzu. Das Erscheinungsbild der Wunderburg bestimmen seit den 1880er Jahren die Dammanlagen, die das Gelände hochwasserfrei machten und eine wichtige Voraussetzung für die bauliche Entwicklung schufen, die Kasernengebäude an der Nürnberger Straße und die neugotische Pfarrkirche Maria Hilf. Heute zählt der Stadtteil mehr als 9.000 Einwohner. Ihre Interessen werden in der Wahlperiode 2008 bis 2014 durch fünf Stadträtinnen und Stadträte vertreten.
Beim Bummel durch diesen Stadtteil werden Sie feststellen, dass es sich in der Wunderburg gut leben lässt.
Industrie, Gärtnereien, Apotheken, Arztpraxen, Märkte, Bäckereien, Metzgereien, Brauereien, Handwerksbetriebe und Cafés ergeben eine vielfältige Struktur. Reizvolle Gassen, Straßen und Plätze sowie das Gärtnerland laden zu Spaziergängen ein und vermitteln Ihnen zahlreiche Eindrücke dieses Stadtteils.
Sehenswertes:
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Die Pfarrkirche Maria Hilf mit ihrem Gnadenbild nach dem Gemälde von Lucas Cranach
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Der 1996 vom damaligen Bürgervereinsvorsitzenden Leo Kaiser initiierteund vom Bürgerverein gestiftete Brunnen vor der Kirche mit Motiven des Bildhauers Reinhard Klesse.
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Die Gebäude der ehemaligen Kasernen, bis 1918 Standort des 1.kgl.bayr. Ulanenregiments Kaiser Wilhelm II. von Preußen. Hier diente ab 1926 der spätere Hitler-Attentäter Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg.
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Das Ulanendenkmal am Ulanenplatz
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Der Main-Donau-Kanal mit seiner Schleuse an der Galgenfuhr (Christophorus-Statue) und mit der Möglichkeit, schöne Spaziergänge in den Hain, nach Bug oder Strullendorf zu unternehmen.
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Die Brauereien Keesmann und Mahr mit ihren Biergärten.
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